Aufwind für Sprachassistenten

07. Mai 18 | Sprachassistenten verlieren allmählich den einstigen Exotenstatus und kommen in der Gesellschaft an. Mit 58 Prozent steht eine Mehrheit der Bundesbürger Assistenten wie Alexa, Siri und Google Assistant mittlerweile aufgeschlossen gegenüber. Das ergab eine repräsentative Studie, auf die jetzt das Marketingmagazin Werben und Verkaufen hinwies.

Mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu kommunizieren wird bei den Deutschen zunehmend als positiv und spannend wahrgenommen. Bei den Anwendungsbereichen bestehen aber noch große Differenzen in der Akzeptanz. Während etwa bei E-Commerce noch die Skepsis überwiegt, wird den Assistenten im Bereich Weiterbildung, insbesondere bei Sprachausbildungen großes Potenzial beigemessen.

Die Studie, im Auftrag von Next Media Hamburg von Statista durchgeführt, ergab zudem, dass für gut ein Viertel derjenigen, die einen Sprachassistenten besitzen, das Kommunizieren mit Künstlicher Intelligenz bereits so normal ist, „wie mit einem Menschen zu reden“. Bis sich die Technik großflächig durchsetzt so wie der alltaägliche Umgang mit Smartphones, wird es laut Studie jedoch noch etwas dauern.

Einige Ergebnisse:

  • Erst 14 Prozent der Deutschen besitzen bereits einen Sprachassistenten
  • 90 Prozent haben bereits davon gehört
  • 58 Prozent der Befragten können sich vorstellen, künfrig mit Sprachassistenten zu kommunizieren.
  • 70 Prozent der Nutzer bezeichnen die Kommunikation als ungewohnt. Sie glauben jedoch, dass diese in Zukunft alltäglich wird.
  • Fast die Hälfte (47 Prozent) der Besitzer von Sprachassistenten erkennen keinen wirklichen Nutzen der Technologie.
  • 53 Prozent empfinden sie als hilfreich

Beim E-Commerce sieht man Sprachassistenten skeptisch

Beim Einsatzfeld steht für die Besitzer von Sprachassistenten die Nutzung von Service- und Newsangeboten wie Wetter- und Verkehrsmeldungen ganz oben (70 Prozent), gefolgt von Medienkonsum wie dem Hören von Musik (58 Prozent) und für organisatorische Dinge (41 Prozent). Weniger relevant sind Siri und Co. der Studie zufolge für die Kommunikation (34 Prozent) und für Smart-Home-Anwendungen (30 Prozent).

Während die Hälfte (49 Prozent) der Deutschen sich vorstellen können, Sprachassistenten bald zum Lernen von Fremdsprachen zu verwenden, wird der Einsatz beim Onlineshopping sehr zurückhaltend bewertet. Lediglich 15 Prozent möchten laut Studie Sprachassistenten zukünftig für den Kauf von den Produkten und Waren nutzen – hier wird noch der bekannten Technik vertraut. Und gerade mal 9 Prozent sehen Voice-Assistant-Anwendungen bei der Buchung von Reisen und Hotels.

Die Studie ist nicht ohne Widerspruch: Denn 77 Prozent sagen, sie fühlen sich in Bezug auf Datenschutz bei Sprachassistenten unsicher. Es bleibt also abzuwarten, wie mit diesem sensiblen Thema umgegangen werden wird.